Transparenz wurde als neue Form des Marketings bezeichnet. Vielleicht ist das gar nicht so neu. Unternehmen haben Backsteinmauern mit Glasfassaden ersetzt, um eine physische Transparenz zu erreichen. Im digitalen Bereich gibt es jedoch eine andere Art von Mauer, die gerade fällt. Mehr und mehr Unternehmen teilen nun ihre Marke und ihre Unternehmenskultur mit einer großen Öffentlichkeit. Egal ob Sie Kunde, Zuschauer oder Mitglied der Öffentlichkeit sind, Sie können einen Blick hinter die Kulissen werfen und erfahren, wie es bei einem bestimmten Unternehmen zugeht. Aber die Frage ist, wie kann das weiter genutzt werden, besonders in E-Mail-Marketing-Kampagnen?

Daten-Verschiebungen

Die Leute drehen durch, wenn geheime Daten geteilt werden. Sehen Sie sich nur Wikileaks an, die sehr erfolgreich damit geworden sind, Transparenz auf die Spitze zu treiben. Sie müssen nicht so extrem sein. Manche Marketing-Unternehmen, zum Beispiel, behandeln Ihre Mitarbeiter als Gesellschafter und halten monatliche Finanz-Meetings, um zu enthüllen, wie viel gegenüber den Ausgaben verdient wurde. Ihr Argument dafür ist, dass somit alle realistischer werden, was die finanzielle Gesundheit des Unternehmens betrifft und was es braucht, um die Agentur täglich am Laufen zu halten – was quasi auf dem Spiel steht. Es sorgt dafür, dass die Mitarbeiter mehr investieren und die Transparenz gibt ihnen das Gefühl respektiert zu werden.

Sie müssen keine Finanzdaten mit anderen teilen, aber Sie können andere Informationen veröffentlichen, die für Ihre Leser vielleicht interessant sein könnten. Teilen Sie zum Beispiel welcher Inhalt die meisten Aufrufe hatte, das höchste Engagement (mit Angabe des wichtigsten Feedbacks aus dieser Konversation) oder die höchste Anzahl von Klicks. Wenn Sie die Konten Ihres Unternehmens in den sozialen Netzwerken über die letzten Monate analysieren, werden Sie diese Infos leicht zusammen bekommen und eine tolle Infografik oder einen aufschlussreichen Bericht erstellen können.

Entscheidungstrichter

Eine andere Form des E-Mail-Marketings, die transparenzfreundlich ist, ist das Teilen der Entscheidungstrichter. Eine große Lücke zwischen Kunden und Agentur oder Institution ist das “Warum”. Warum wird eine bestimmte Aktion gegenüber einer anderen bevorzugt? Warum wird eine bestimmte Richtung eingeschlagen? Die Leute haben Schwierigkeiten das zu verstehen, aber das Teilen einer Kampagne, die aufzeigt, wie Sie Entscheidungen allgemein oder an Beispiel von bestimmten Fällen treffen, ist ein toller Einblick in den Denkprozess Ihres Unternehmens. Und das ist der Schlüssel, weil Transparenz, die Ihre Marke aufbaut, nicht nur damit zu tun hat, was Sie machen, sondern wer Sie sind.

Ein Blick hinter die Kulissen:

Wenn Sie im Handel tätig sind, ist es eine tolle Idee zu zeigen, wie Sie Geschäfte machen. Die Outdoor-Kleidungs-Marke Patagonia hat eine tolle interaktive Karte, die jede Textilfabrik in ihrer Lieferkette zeigt. Sie können in der Karte auf jeden Punkt, der eine Stecknadel zeigt, klicken und dann erscheint eine Datenbox, die die Einrichtung beschreibt: Ihre Geschichte, die Anzahl der Mitarbeiter, die Geschlechterverteilung, die gesprochenen Sprachen und das Produkt, was dort hergestellt wird. Es kann wirklich nicht transparenter ablaufen als so. Nicht nur sind das interessante Daten, aber sie stellen auch eine Verbindung mit dem Produkt her. Die Kleidung ist nicht etwas, was die Kunden einfach in einem Paket zugeschickt bekommen; sie können genau sagen, wo sie herkommt. Dieses Ausmaß an Transparenz vermenschlicht das Produkt und die Marke. Das ist das Endziel des Transparenz-Marketings: Sie für Ihre Zielgruppe zu humanisieren.